Bei eisiger Kälte und Schnee haben am Wochenende rund 60 Einsatzkräfte aus neun THW Ortsverbänden des Landesverbandes NRW in Swisttal-Heimerzheim eine Behelfsbrücke gebaut. Das Hochwasser 2021 schwemmte die Fußgängerbrücke weg, die die zwei Hälften des Ortes verband. Für große Teile der Bevölkerung stellt in den kommenden Jahren eine Brücke vom Typ Bailey den wichtigen Verbindungsweg zu Geschäften, Schulen und Kindergärten sicher.
Die Freude war groß unter den zahlreich erschienenen Anwohnern am Samstag in Swisttal-Heimerzheim. Denn trotz Schnee und Kälte waren rund 60 Einsatzkräfte aus neun THW-Ortsverbänden angerückt, um einen Ersatz für die schmerzlich vermisste Brücke über den kleinen Fluss Swist zu errichten.
18 Monate war der Ort geteilt, seit die verheerende Flut im Juli 2021 die alte Brücke zerstört hatte. Nun aber sind vor allem Schulen, Kindergärten und Supermärkte wieder besser erreichbar.
Schon früh um sieben wurden die Anwohner der Quellenstraße in Swisttal-Heimerzheim durch geschäftiges Treiben geweckt. Bei frostigen Temperaturen hatten Helfer des THW-Ortsverbandes Siegburg Fahrbahnplatten auf einer Grünfläche am Ufer der Swist angeliefert und verlegt und damit wichtige Vorarbeiten für den darauffolgenden Brückenbau geleistet.
Kurz darauf ging es dann richtig los und die Samstagmorgenruhe in Heimerzheim war endgültig vorbei. Unter Federführung der Fachgruppe Brückenbau des Ortsverbandes Mönchengladbach begann der Aufbau einer Bailey-Brücke über die Swist. Tatkräftig unterstützt durch Helferinnen und Helfer aus den Ortsverbänden Bad Honnef, Bergisch Gladbach, Bonn, Bornheim, Brühl, Köln Nord-West und Leverkusen.
Bereits gegen Mittag erschallte das Kommando des Einsatzleiters: „Achtung, Lösen, Vorschub!“ Sehr zur Freude von Zuschauern, Pressevertretern und nicht zuletzt der Einsatzkräfte konnte das erste Teilstück der insgesamt knapp 19 Meter langen Brücke über die Swist geschoben werden. Sichtlich erleichtert gab sich der Erste Beigeordnete der Stadt Swisttal, Tobias Weingartz: "Bei manchen Wegen ist es so, dass man deren Notwendigkeit erst erkennt, wenn sie nicht mehr da sind“.
Auch nach der Mittagspause schritt der Brückenbau zügig und reibungslos voran. Wovon sich, neben zahlreichen Vertretern der Gemeinde Swisttal, auch der THW-Landesbeauftragte Nicolas Hefner persönlich überzeugen konnte. „Das THW kann auch Winter“, resümierte Hefner zufrieden.
Gegen Einbruch der Dunkelheit war es dann so weit. Sichtlich erschöpft aber glücklich schafften die THW-Kräfte den Brückenschlag über die Swist. Auch zahlreiche Zuschauer hatten trotz Kälte ausgeharrt, um sich diesen Moment nicht nehmen zu lassen.
Der stellvertretende Bürgermeister Manfred Lütz nutzte die Gelegenheit, um den Helferinnen und Helfern nochmals ausdrücklich den Dank der Gemeinde auszusprechen.
Abgeschlossen waren die Arbeiten damit allerdings noch nicht. Auch am Sonntag ging es wieder früh los, denn es gab noch reichlich zu tun. Die Brücke, die zunächst nur auf einem Holzpodest abgelegt war, musste auf dem Betonfundament abgelegt und damit in die endgültige Position gebracht werden. Zudem waren weitere Sicherungsarbeiten notwendig, um eine gefahrlose Nutzung zu gewährleisten. Gegen 17:00 war es dann geschafft. Mit der Übergabe der Brücke an die Gemeinde gingen zwei arbeitsreiche Tage zu Ende und die Helferinnen und Helfer konnten den Heimweg antreten.
Beteiligte OV’s:
Bad Honnef: Ztr, B, FGr N, Tr UL, Media Team
Bergisch Gladbach: FGr R
Bonn: Mediateam
Bornheim: Tr TS, B
Brühl: B
Köln-Nordwest: Mediateam
Mönchengladbach: FGr Brückenbau
Leverkusen: Log VG
Siegburg: FGr R
Bilder:
Marcel Kroker / OV Bonn
Michael Claushallmann / OV Köln Nordwest