Fachtagung des Werkfeuerwehrverbandes in Wesseling
Geschrieben von: Markus Dott
Mittwoch, den 29. Mai 2013 um 12:36 Uhr
Am 21.05. unterstützten die Ortsverbände Brühl und Bornheim unter Leitung von Christian Kolkmann die Werksfeuerwehr der Basell Deutschland GmbH in Wesseling. An diesem Tag fand die diesjährige Fachtagung des Werkfeuerwehrverbandes auf dem Gelände des Chemiekonzerns statt. Das THW unterstützte dabei mit einem Transferservice für die Teilnehmer zwischen den einzelnen Besichtigungspunkten. Insgesamt waren vier Mannschaftstransportwagen (MTW) nebst Fahrer unterwegs. Höhepunkte der Besichtigungsfahrten waren der Hafen und das Tanklager der Deutschen Shell AG in Godorf, die Werksfeuerwehr der Basell Deutschland GmbH, eine Messwarte und die Begutachtung der Baustelle an der Butadien-Anlage.
Die Werksfeuerwehr der Basell Deutschland GmbH und der THW Ortsverband Brühl arbeiten derzeit eine längerfristige Kooperation aus. Diese beinhaltet eine Unterstützung der Feuerwehr durch den Ortsverband bei Einsätzen und zusätzlichen Aktionen.
Vielen Dank an dieser Stelle an Christian Kolkmann für die Organisation und an die beteiligten Fahrer aus Brühl und Bornheim.
Gemeinsame Übung mit Köln-Porz und Bornheim
Geschrieben von: Markus Dott, Julia Winkler
Freitag, den 10. Mai 2013 um 00:03 Uhr
Am 27.04. führte der Ortsverband Brühl erneut eine Nachtübung durch. Diese bildete den Abschluss einer Ausbildungs- und Übungsserie mit dem Schwerpunkt auf Gebäudeschäden und deren Bekämpfung. Auf Grund des geplanten Umfanges wurden im Vorfeld weitere Ortsverbände für eine mögliche Teilnahme gefragt.
Unter dem Einsatzstichwort „Explosion“ rückte gegen 17:00 Uhr die 1. Bergungsgruppe des Ortsverbandes Köln-Porz als erste Einheit an. Diese wurde vom Brühler Zugtrupp empfangen und mit der Erkundung beauftragt. Der Zugtrupp hatte auf dem Übungsgelände der Häfen & Güterverkehr Köln AG (HGK) in Brühl eine Zugbefehlsstelle eingerichtet und führte von dort aus die Übung. Die Bergungsgruppe aus Porz begann mit der gründlichen Erkundung des Geländes. Schnell stellten sie fest, dass ein Nebengebäude des Haupthauses durch die Explosion völlig zerstört wurde. Unter sorgfältiger Beachtung des Eigenschutzes, begann die Gruppe mit der Durchsuchung der Trümmerteile. Die Gas-, Wasser- und Stromversorgung war bereits im Vorfeld fiktiv durch einen Energieversorger abgestellt worden. Im teilzerstörten, angrenzenden Schuppen, konnte unter einem herabgestürzten Dach eine verletzte Person gefunden werden. Der Zugang gestaltete sich allerdings schwierig. Doch schon nach kurzer Zeit konnte die Person befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. Nach Aussage der jungen Frau, befanden sich noch ihr Vater und ihr Bruder in dem eingestürzten Gebäude, wobei der Vater etwas an der Gasheizung reparieren wollte.
Nach der Rettung der Person setzte die Bergungsgruppe die Erkundung fort. In Vorausplanung des wahrscheinlich längeren Einsatzes, hatte der Zugtrupp weitere Einheiten angefordert. Um 18:00 Uhr traf die neue Ortungsgruppe des Ortsverbandes Brühl auf dem Übungsgelände ein.
Bei der Ortungsgruppe handelt es sich um eine Technische Ortung. Dies bedeutet, dass die Gruppe im Gegensatz zur biologischen Ortung mit Rettungshunden, über elektronisches Gerät zur Personenortung verfügt. Mit dieser neuen Fachgruppe wird der Technische Zug (TZ) des Ortsverbandes Brühl ergänzt und weiter spezialisiert.
Schnell wurde das Ortungsgerät betriebsbereit gemacht und die Bodensensoren ausgelegt. Nach dem Kommando „Ruhe für die Ortung“, begann die Suche nach Lebenszeichen. Bei der letzten Übung im März hatte die Übungsleitung vor dem Niederlegen des Gebäudes unbemerkt Puppen darin versteckt. Diese waren mit Lautsprecherboxen ausgestattet und nach draußen hin verkabelt. Hierüber konnten Kratzgeräusche und leichte Schläge mit Gegenständen abgespielt werden. Die Ortungsgruppe lokalisierte die Geräusche und skizzierte die Positionen in einem Grundrissplan des Gebäudes.
Auf diese Art konnte die erste Person in einem Hohlraum unter schweren Betonplatten und Geröll im Erdgeschoss gefunden werden. Auf Grund der Trümmer gestaltete sich die Rettung als schwierig. Die zweite Person wurde im Keller des Gebäudes, nahe des verschütteten Treppenabganges, lokalisiert. Mittlerweile war die 2. Bergungsgruppe des Ortsverbandes Brühl auf dem Gelände eingetroffen. Diese wurde angewiesen, einen Zugang zum Keller zu schaffen. An der Nordseite stützte die Gruppe mit dem Einsatz-Gerüst-System (EGS) die Reste der ehemaligen Außenwand ab. Dann wurde an dieser Stelle das Erdreich entfernt und die Kellerwand freigelegt. Hier begann es bereits zu dämmern. Deshalb hatte der Zugtrupp die Fachgruppe Beleuchtung vom Ortsverband Bornheim hinzu gezogen. Diese kümmerte sich um die Ausleuchtung der Einsatzstelle. Der Mauerdurchbruch gestaltete sich jedoch als sehr schwierig, da die Wand ca. 30cm dick war. Deshalb verlegte man die Durchbruchstelle auf die Frontseite, da die Wand hier lediglich die halbe Stärke besaß. Schnell konnte man in den Keller vordringen. Hier war allerdings größte Vorsicht geboten, da das Gebäude nicht sehr fachmännisch konstruiert wurde (Eisenbahnschienen mit Betonausfachung). Die Kellerdecke wurde durch den Einsturz des Gebäudes erschüttert und war mit ca. 1m Trümmerhöhe belastet. Also wurde die Decke vom Keller aus zunächst abgestützt, bevor die verletzte Person mit einem Schleifkorb gerettet wurde.
Zwischendurch wurden die Arbeiten immer wieder von Statisten gestört. Mal kam ein aufdringlicher Pressevertreter an die Einsatzstelle oder ein Angehöriger, welcher sein eingestürztes Haus vorfand und panisch nach seiner Familie suchte. Aber auch diese Hürden wurden von den Helfern vor Ort bestens bewältigt.
Schneller als geplant konnten die Helfer mit einem gemeinsamen Grillen in der Grillhütte des Ortsverbandes belohnt werden!
Vielen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten! Ganz besonders natürlich an die Gäste aus den Ortsverbänden Köln-Porz und Bornheim für die Teilnahme und Unterstützung.