"Fridtjof Nansen" Ahoi.--- unter THW Flagge.....

Geschrieben von: Susanne Schütze-Lülsdorf

Montag, den 20. August 2012 um 14:23 Uhr

 

 

...segelten einige JunghelferInnen der THW Jugend Brühl. Auf dem Großtoppsegelschoner „Fridtjof Nansen“ machten sie vom 13.8. bis zum 17.8. die Gewässer vor Rostock und Wismar unsicher.

Nach mehreren Umbauten ist das 1919 gebaute Schiff heute ein 52 Meter langer Großtoppsegelschoner. Die drei Masten mit bis zu 32 Metern Höhe tragen eine Segelfläche von bis zu 850 qm.

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Die Herausforderung begann für die JunghelferInnen schon mal damit, die ureigene Segelsprache in der Kürze der Zeit zu lernen, damit sie bei Seemanövern auch wussten was die Toppsgasten eigentlich von ihnen wollten.

Da war von Fieren und Anholen die Rede, ebenso von Niederholern und Niedergang. Die Backschaft vergnügte sich in der Kombüse, “plünderte“ die Fresslast, es wurde „rein Schiff“ und „klar Deck“ gemacht und wer keine Ankerwache hatte verzog sich an Deck oder in die Koje.

Die gesamte Crew, bestehend aus Stammcrew, Praktikanten und Trainees (Mitsegler) wurde in drei Wachen, benannt nach den drei Hauptmastsegeln, eingeteilt. Jede Wache hatte jeweils vier Stunden Dienst, was nichtbedeutete den Rest des Tages auch wirklich frei zu haben. Forderte der Skipper für ein Segelmanöver „All hands“ mussten alle mit ran, egal was er/sie gerade taten.

Die Segel zu setzen erforderte jedes Mal Manpower und nach erstaunlich kurzer Zeit waren die Wachen auf ihren Segeln gut eingespielt, wenngleich es etwas dauerte bis man herausfand, welches der Taue bei welchem Segelmanöver nun gefiert oder angeholt werden mussten oder welches man besser ganz in Ruhe ließ.

Was die JunghelferInnen sehr schnell feststellten – ein Traditionssegler segelt tatsächlich nur wenn alle mit anfassen und im Team arbeiten.

Ein Zwischenfall bescherte den Seglern nicht nur gehörige Aufregung sondern änderte auch die Segelroute. So hatte sich ein Mitsegler dermaßen am Daumen verletzt, dass er mit dem Seenotrettungskreuzer von Bord und an Land gebracht werden musste, wo er noch am gleichen Abend operiert wurde. Am nächsten Tag konnte er wieder „eingesammelt“ werden und so segelte die „Fridtjof Nansen“ außerplanmäßig nach Neustadt.

Dem Einparkmanöver wurde viel Respekt gezollt, denn das 52m lange Schiff musste sich in dem, nicht sehr viel größeren Hafenbecken einmal um die eigene Achse drehen. Quasi wenden in drei Zügen und so präzise wie dies geschah und punktgenau am Kai angelegt wurde – das schaffen Viele noch nicht einmal mit ihrem PKW. Viele Hafenbesucher beobachteten dieses Anlegemanöver vom Ufer aus und manch einer applaudierte.

Die „Fridtjof Nansen“ blieb die Nacht über im Hafen liegen und am nächsten frühen Morgen hieß es wieder „Leinen los“ Gesegelt wurde bis vor Fehmarn, wo das Schiff vor Anker ging. Manch einer nutzte die Nähe zur Insel für einen Landgang und musste allerdings feststellen, dass das Übersetzen mit dem Beiboot und das Anlanden sich schwieriger gestaltete als gedacht und eine Junghelferin nahm auf diese Art ein unfreiwilliges, wenn auch erfrischendes, „Vollbad“ in der Ostsee. J

War das Wetter den Seglern bisher wohlgesonnen so schwächelte es am vorletzten Tag des Törns. Es regnete und der Windhatte sich auch verweht, so dass ab Mittag der Motor des Schiffes angeschmissen werden musste um das gesetzte Ziel zu erreichen. Dort angekommen klärte sich der Himmel und die Segler verbrachten einen wunderschönen letzten Abend auf See.

Der letzte Morgen vor der Ankunft im Zielhafen gestaltete sich so, wie wahrscheinlich zahlreiche Morgen vor dem Ende eines Törns – es wurde klar Schiff gemacht.

Der Törn endete für die JunghelferInnen Freitagmittag. Sie hatten an allen Tagen viel Spaß, haben viel gelernt und sich auch ein stückweit besser kennen gelernt. Einem THW`ler gefiel die Jugendaktion dermaßen, dass er kurzerhand für eine weitere Woche Segeln auf der „Fridtjof“ angeheuert hat und als Praktikant der Crew nun die Ostsee besegelt.

Alle anderen waren gegen 1 Uhr in der Nacht wieder zurück im OV. Müde zwar aber entschlossen, diese Aktion zu wiederholen, vielleicht mit anderen Jugendgruppen aus dem GFB oder mit Helfern aus dem OV, quasi einen Betriebsausflug des OV Brühl.

Mal schauen, was sich entwickelt; schön war`s auf jeden Fall und in diesem Sinne „Fridtjof Nansen“ Ahoi.

Wir kommen zum entern nochmal vorbei…