Sonne und THW am Berliner Reichstag: Raus aus dem Alltag. Rein ins THW!

Geschrieben von: Peter Oswald

Freitag, den 07. Oktober 2011 um 13:17 Uhr

 

 

Berlin.

Noch nie haben sich so viele Bundestagsabgeordneten für die ehrenamtliche Arbeit des THW interessiert. Bundestagspräsident Norbert Lammert eröffnete die Veranstaltung „MdB und THW – Helfen rund um die Uhr“ am 27. September 2011 in Berlin, zu der über 340 THW-Helfer aus der ganzen Republik in die Bundeshauptstadt kamen, um sich mit ihren Abgeordneten in einheitlichem Blau gekleidet am Paul-Löbe-Haus über die Sorgen und Nöte im THW zu unterhalten.

Denn um das THW in seiner jetzigen Funktion weiter unterhalten zu können brauchen die Helfer nun die Hilfe anderer. So war die Botschaft an die Abgeordneten, dass nach Wegfall der Wehrpflicht die Aquise neuer ehrenamtlicher Helfer intensiverer Werbung bedarf. Denn nur mit engagierten Helfern und passendem Equipment kann das THW weiterhin seinen Aufgaben in Einsatzfällen und Ausbildung kompetent nachkommen.

Für das richtige Ambiente sorgten die Berliner THW-Ortsverbände, indem sie ihre Fachgruppen Beleuchtung, Wassergefahren und Wasserschaden/Pumpen auf der Paul-Löbe-Allee mit fachkundigen Helfern ausstellten. Bundesinnenminister Dr. Friedrich stellte gemeinsam mit THW-Präsident Albrecht Broemme und dem scheidenden THW-Vizepräsidenten Rainer Schwierczinski die neue Imagekampagne „Raus aus dem Alltag. Rein ins THW!“ am Rande der Veranstaltung vor und betonte, dass „das THW mit dem Aussetzen der Wehrpflicht vor großen Herausforderungen bei der Nachwuchsgewinnung steht“. So erhielten die Abgeordneten eine gelbe Warnweste mit dem passenden Schriftzug, die von einigen auch sogleich sichtbar getragen wurden.

Als Gäste nahmen unter anderem auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sowie die parlamentarischen Staatssekretäre Hans-Jochim Fuchtel (Bundesministerium für Arbeit und Soziales), Ole Schröder (Bundesministerium des Inneren) und Ulrike Flach (Bundesministerium für Gesundheit) teil. Auch aus Nordrhein Westfalen nahmen zahlreiche Abgeordnete die Gelegenheit wahr, mit den Helfern des THW in Kontakt zu treten. Allein für den Geschäftsführerbereich Köln kamen u.a. Martin Dörmann, Dr. Rolf Mützenich, Dr. Michael Paul, Ulrich Kelber und Elisabeth Winkelmeier-Becker. Hier wurden auch schon konkrete Überlegungen zukünftiger Zusammenarbeit angestellt.

Eine spannende Diskussion ergab sich an einem der Stehtische im Zelt als die Abgeordnete Bettina Herlitzius aus dem Kreis Aachen mit dem Landesbeauftragten für NRW, Dr. Hans Ingo Schliwienski, dem Ortsbeauftragten für Köln-Ost, Sascha Schomacker, und dem Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit, Peter Oswald, über Möglichkeiten der Helferwerbung und insbesondere der Aufnahme neuer Helfer und Helferinnen mit Migrationshintergrund sprachen. Da der Ortsverband Köln-Ost in der Projektgruppe „Migration“ aktiv ist, konnten die Kölner bereits über ihre Erfahrungen zu diesem Thema berichten. Unterstützt wurde die Veranstaltung natürlich auch von der THW-Bundesvereinigung und der THW-Jugend bei der Vorbereitung und mit eigenen Ständen.

Für den bisherigen Vizepräsidenten des THW, Rainer Schwierczinski, war dies ein besonderer Tag. Erhielt er doch mit vielen lobenden Worten von Bundesinnenminister Friedrich seine Entlassungsurkunde zum 30. September 2011 als Schritt in den Ruhestand nach einem über 49 Jahre dauernden Berufsleben. Allerdings wird er dem THW weiterhin verbunden sein; er hat seinen Aufnahmeantrag als THW-Helfer im THW-Ortsverband Beuel bei seinem zukünftigen Vorgesetzten, dem Ortsbeauftragten Michael Thielges, bereits unterschieben. Als Nachfolger wird ab 01.10.2011 Gerd Friedsam die Funktion des Vizepräsidenten übernehmen. Hierfür sieht Friedsam sich gut vorbereitet, da er bereits seit 1986 im THW ist und auch die ehrenamtlichen Funktionen vom Helfer bis zum Zugführer ausgefüllt hat. Zudem hat er seit 15 Jahren Erfahrung in der THW-Leitung gesammelt und zuletzt ein halbes Jahr den Landesbeauftragten für NRW vertreten.